In seinem neuen Roman über unsterbliche Liebe, menschlichen Verrat und den Trost der Mathematik, verknüpft Goncourt-Preisträger Mathias Enard elegant Gegenwart und Geschichte.
September 2001, ein Kongress auf der Havel. Gewürdigt wird Paul Heudeber, Mathematiker, Kommunist und KZ-Überlebender, der spätestens seit seinem ungeklärten Tod Heiligenstatus genießt. Alle Blicke der Anwesenden wandern verstohlen zu Maja Scharnhorst, Pauls große Liebe, mit 83 faszinierend wie eh und je, auch sie eine Legende, die sich irgendwann für eine Karriere im Westen entschieden hat - ohne Paul. Als die Bilder der zerstörten Twin Towers die Festgesellschaft erreichen, nimmt die Veranstaltung eine ganz andere Wendung. Und es ist an Irina, der Tochter dieser überlebensgroßen Liebenden, die losen Fäden ihrer Geschichte zu entwirren und neu zu verflechten. Ein großer Roman über Widerstand, Liebe, Verrat und den Trost mathematischer Schönheit in einer von Gewalt erschütterten Welt.
Über den Autor Mathias Enard
Mathias Enard, 1972 geboren, lebt in Barcelona und Niort. Sein literarisches Werk ist vielfach preisgekrönt. Für den Roman 'Kompass' erhielt er den Prix Goncourt 2015, 2017 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. 2019 erschien sein Gedichtband 'Letzte Mitteilung an die Proust-Gesellschaft von Barcelona', 2021 sein Roman 'Das Jahresbankett der Totengräber' und zuletzt sein erstmals ins Deutsche übersetzte Debüt 'Der perfekte Schuss'.