Die legendäre Verteidigungsrede des griechischen Meisterphilosophen neu übersetzt und kommentiert
Ein hochaktueller moralisch-politischer Grundtext der Demokratie
Es ist eine dramatische Schlüsselszene der Philosophiegeschichte - und zugleich ein Tiefpunkt demokratischer Moralität: die Hinrichtung des athenischen Philosophen Sokrates durch eine ganz und gar parteiische und voreingenommene Polis-Justiz. Dem Sokrates-Schüler Platon verdanken wir die Aufzeichnung jener legendären Verteidigungsrede, die dem freiesten, besonnensten und vorurteilsfreiesten Geist der Antike zwar nicht das Leben bewahrte, aber doch ein ehrendes Andenken der Nachwelt, das seinesgleichen sucht.
Kurt Steinmann, Übersetzer von unvergleichlicher philologischer Autorität, hat sich dieses zentralen Texts der abendländischen Philosophiegeschichte angenommen - und legt damit ein außerordentlich aktuelles Buch vor, in dem Fragen der Moralität ebenso verhandelt werden wie solche der rechtlichen Legitimität staatlicher Willkür.
«Sokrates ging ins Gefängnis und nahm diesem Ort seine Anstößigkeit - es konnte kein Kerker sein, so lange er darin war ... Der Ruhm dieses Gefängnisses, der Ruhm der Gespräche, die darin geführt wurden, und das Trinken des Schierlings stellen eine der wunderbarsten Stellen der Weltgeschichte dar.»
Ralph Waldo Emerson
Über den Autor Platon
Platon, geboren 427 v. Chr. in Athen, war ein antiker griechischer Philosoph und Schüler des Sokrates. Nach dessen Tod schrieb er die Lehre seines Meisters nieder und wurde u. a. mit seiner »Ideenlehre« zu einem der einflussreichsten Denker der europäischen Geistesgeschichte. Bis zu seinem Tod 347 v. Chr. gab er seine Gedanken zu zahlreichen wissenschaftlichen Teilgebieten an seine Schüler weiter, darunter an Aristoteles.Kurt Steinmann, geboren 1945 in Willisau/Schweiz, studierte Klassische Philologie und Germanistik und unterrichtete Latein und Griechisch. Seit den 70er-Jahren übersetzt er Autoren der griechischen und römischen Antike sowie der Renaissance, darunter Sappho, Sophokles, Petrarca und, für den Manesse Verlag, Petronius («Satyricon», 2004), Erasmus von Rotterdam («Das Lob der Torheit», 2002), Homer («Odyssee», 2007; «Ilias», 2017) und zuletzt Euripides («Medea», 2022). An verschiedenen deutschsprachigen Theatern wurden und werden seine Übertragungen aufgeführt. Für seine Leistungen erhielt Kurt Steinmann den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung 2019.
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