Im Jahr 1701 brachte der französische Orientalist Antoine Gallard von einer langjährigen Reise durch den Nahen Osten eine alte arabische Textsammlung mit, die heute zu den berühmtesten Werken der Weltliteratur zählt. Als er in den Folgejahren eine Reihe der Geschichten aus Tausendundeiner Nacht erstmals in Europa veröffentlichte, löste diese beim Publikum eine ungeahnte Welle der Begeisterung aus, die schnell auch Deutschland erfassen sollte.
So wurden etwa Gustav Weils Übersetzungen von Märchen wie Ali Baba und die vierzig Räuber oder der Geschichte Sindbads, des Seefahrers zu Klassikern auch der deutschen Literatur. Gustav Schwab bediente sich für sein Märchen Das Schloß in der Höhle Xa Xa einer mutmaßlich noch älteren Überlieferung des bekannten Motivs von Aladin und der Wunderlampe. Bis heute haben diese zauberhaften Geschichten nichts von ihrer Faszination verloren.
Über den Autor Wilhelm Hauff
Wilhelm Hauff (29. 11. 1802 Stuttgart - 18. 11. 1827 ebd.) war der Sohn eines württembergischen Beamten; nach Studium der Theologie, Philosophie und Philologie und Promotion in Tübingen arbeitete er zunächst als Hauslehrer, seit 1827 leitete er die Redaktion des Cotta'schen 'Morgenblatts'. Hauff war früh ein erfolgreicher Schriftsteller, seine Märchen zeichnen sich durch die die effektvolle Erweiterung der gängigen Erzähltechniken aus.