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Der gesunde Menschenversand

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Früh am Morgen, zur Zeit der Dämmerung, landet ein Schwarm von Baustangen im Tal und brütet. Es wird Morgen, Mittag, Abend, Nacht. Odile kann nicht schlafen und fällt immer wieder in ein tiefes Schaf. Agatha findet Spuren, aber nicht das Ziel. Die Vogelfreundin hört im Zug seltsame Laute. Iltis stiehlt nichts. Elsa möchte ein Katalogdelikt verüben und Charlottes Wünsche sind in Erfüllung gegangen - sie hätte aber gerne andere gehabt. Der Tag für alle ist durchzogen von Sehnsucht und Übermut, Willen und Ohnmacht, Lust und Angst. Und von all jenem, das nicht aufgeht und plötzlich an eine Pforte klopft. Mit "Ein Tag für alle" legt Judith Keller nach "Die Fragwürdigen" wieder eine Sammlung von Kurzprosa vor. Feinfühlig und wach führt sie nah heran an den Puls jener Menschen und Tiere, die sich eigenwillig und überraschend eingerichtet haben in der ungewissen Welt, die sie umgibt.

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Michael Stauffer erforscht auf der Bu¿hne die Improvisation, das Erzählen in Echtzeit und findet immer den Moment, in dem ein Text zum Sprechwerk wird. Mit "Alles kann lösen" gelangt erstmals eine Auswahl aus dem immensen Schatz an Bu¿hnentexten zum Leser. Es sind Gedichte und Geschichten, Dialoge und Monologe, Lautpoesie und Lieder, kurze Theater- und Sprechstu¿cke. Sie sprechen zu uns in allen möglichen Sprachen: Mundarten aus Bern, Thurgau und anderswo, Deutsch, Englisch, Staufferdeutsch - eine Sprache, die nur einer so virtuos beherrscht. Oder wie es die Autorin Nora Gomringer beschreibt: "Fatalismusist Stauffers Haltung, Hoffnung sein Luxus und seine Sprache ein Glu¿ck. Fu¿r seine Leser."

CHF 20.80

Es gibt eine Spezies von Menschen, die mit ihren grotesken Ideen und Gedanken die Welt bewegen, ohne dass sie dabei wirklich sichtbar würden. Sie bleiben lieber im Schatten der Geschichte, agieren aus dem Hintergrund und ziehen heimlich die Fäden oder verrichten Arbeiten, die nicht ans Tageslicht kommen sollen. In seinen Monologen entwirft der Autor und Theatermacher Christoph Fellmann aus diesen real existierenden Personen eine sonderbare Menschenschau. Was diese Krüppel des Humanismus erzählen, so grotesk es auch anmutet, basiert auf breiten Recherchen. Nur die Lücken und Leerstellen hat Christoph Fellmann mit literarischen Mitteln erweitert und seinen Figuren so je einen individuellen Dreh verliehen, der über sie hinausweist.

CHF 16.80

Von toxischer Mäuslichkeit befallene Nager und auseinanderdriftende Pilgerinnen bevölkern die Welt, Ovarienflüsterer und Dämoninnen, kreative Hunde und Sexpuppen aus einem Dortmunder Bordoll, geswattete Samichläuse und Gemsen als Totemtiere, durchs All schwebende Kartoffeln und ein Lord. Das klingt wie das Bestiarium einer Fantasiewelt. Ist es aber nicht. Weder sind die Figuren besonders allegorisch, noch ist die Moral so klar an ihrem Platz. Vielmehr schickt die Autorin das Figurenpersonal ihrer versammelten Zeitungskolumnen (Der Bund) als literarische Sonden in einen Alltag, der uns nur zu vertraut ist. Einen Alltag aber auch, der in seiner leicht verschobenen Normalität zur Terra incognita wird. Das ist keine Gegenwelt, auch wenn uns das manchmal recht wäre. Die immer schon inbegriffene Endzeit schwelt vielmehr unter der bekannten Tatsachenebene - unter der Wochenendweiterbildung, auf der Ombudsstelle oder am Klassentreffen. Mit kuriosem Blick und scharfer dialektaler Klinge zieht Sarah Elena Müller in "Culturestress" los, ihre Szenen aus dem Weltzusammenhang zu befreien.

CHF 20.00

Walter Vogt (1927-1988) war mit zahlreichen Romanen, Theaterstu¿cken und Hörspielen massgebend fu¿r die Literatur aus der deutschsprachigen Schweiz zwischen 1960 und 1990. Sein grosses Schaffen wurde in den 90er-Jahren mit einer zehnbändigen Werkausgabe gewu¿rdigt. Bisher wenig bekannt war, dass er zwischen 1963 und 1980 auch mit der Mundart experimentiert hat. Mit der Initiierung einer Gruppenlesung am 22. Mai 1967 hat er den Begriff "modern Mundart" geprägt, der bis heute die kritische Mundartliteratur der späten 60er-Jahre kennzeichnet. "hani xeit" lädt mit bisher weitgehend unpublizierten Mundarttexten zur Wiederentdeckung Vogts ein. Der Spoken-Script-Band versammelt seine ersten berndeutschen Lyrik- und Prosaversuche aus dem Nachlass, die "modern Mundart"-Texte, den dramatischen Dialog "Tinnkwisizioon" und die Radiokolumnen "zeitraster" und "Zum neuen Tag". Vogt selber (in einem Brief an eine Studentin) und sein Herausgeber Fredi Lerch in einem Nachwort reflektieren seinen Umgang mit der Mundart als literarischer Kunstsprache.

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Die 70er-Jahre aus der Perspektive eines Buben: In der heimatlichen, hintergründig skurrilen Landschaft des Berner Umlandes geschieht, wie an anderen Orten auch, Erfreuliches, Widerwärtiges, Staunenswertes und auch Unerklärliches. Die Landschaft belebt ein Ensemble schrulliger Figuren, liebevoll beschrieben von Guy Krneta. Ein im Ganzen vielfältiges Panorama über die damaligen Möglichkeiten, Schweizer zu sein, Weltoffenheit zu demonstrieren, von Illusionen zu leben, von Chalets, welche einfach so verschwinden. Kurzum ein schillerndes Netzwerk von Beziehungen, Verfehlungen, Lügen, Anekdoten und kleinen Wundern. Das Hausquartett und Guy Krneta haben das "Familienalbum" packend und lustvoll vertont, gelesen und gesungen - an zahlreichen Auftritten, und nun auch als Hörspiel auf SRF 2 Kultur und als Hörbuch (3 CDs). Isa Wiss liest, singt, dirigiert, führt durch die Episoden. Guy Krneta liest, ergänzt. Christoph Baumann, Hämi Hämmerli und Tony Renold spielen, unterwandern, begleiten, kommentieren improvisierend und mit Drive die Texte auf der Basis von Kompositionen von Christoph Baumann.


CHF 28.00

Ein Kind "fehlt" ins Wasser und gleich sind wir in der Welt von Dragica Rajcic Holzner, einer poetischen Welt, die Sprachnormen und Erzählkonventionen aufbricht. Wörter nehmen ungewohnte Formen an, Sätze geraten in Schieflage und Geschichten werden laufend revidiert. "Das Eigentliche / wird nie durch die Worte oder Geschichten weitergegeben", sagt Ana Jagoda, das Ich der Stimmen aus dem Heimatdorf Glück. Und doch will Ana "erzählen ohne Linderung / um erzählend sich zu vergewissern / dass es etwas gibt / wozu erzählen gut ist". Sie versucht ihre Geschichte zu finden und jene der "Tränen ihrer Ahnen". Es ist eine Geschichte fortgesetzter Misshandlungen und Missbräuche der Frauen durch ihre Väter und Ehemänner, die weitergeben, was sie selbst einst unter der Fuchtel ihrer Väter erdulden mussten. Ein "Womenirrhaus" in Chicago bietet Frauen wie Ana Schutz und Raum zum Aufarbeiten der Traumata. Im Rückblick wird Ana bewusst, was Tätern und Opfer gemeinsam ist und wie bestimmte Herrschaftsformen zwischen den Geschlechtern sich auf subtile Weise in der Psyche beider sedimentiert haben. Nach der Inszenierung der Theaterfassung von "Glück" durch Ursina Greuel erscheint jetzt das Ganze als Spoken Word.

CHF 20.80

Jürg Halter hat "Mondkreisläufer" ursprünglich als Theaterstück geschrieben. Dieses feierte 2016 am Konzert Theater Bern unter der Regie von Schauspieldirektor Cihan Inan erfolgreich Uraufführung. Es folgten zahlreiche ausverkaufte Vorstellungen, begeisterte Kritiken und die Einladung zu den Autorentheatertagen Berlin 2017, einem der wichtigsten Festivals für zeitgenössische deutschsprachige Dramatik. Jetzt hat Halter den Theatertext weiterentwickelt und in einen schillernden Prosatext verwandelt. Im Grenzgebiet zwischen Vernunft und Wahnsinn setzt Halter einen namenlosen Protagonisten aus und schickt ihn auf die Suche nach einer ersehnten Mutter, die sich auf dem Mond befinden soll. Dabei drängt er den Leser, dem unablässig Sprechenden zu folgen und mit ihm und anderen eine neue Gemeinschaft zu begründen. Spricht dieser Protagonist, dieser Anti-Held, wenn er den Sinn und die Besinnungslosigkeit des Lebens und den Skandal des Todes befragt und durchleidet, in Zungen? Kommt dieser nihilistische Märtyrer am Ende auf dem Mond oder in einer Psychiatrischen Klinik wieder zu sich? Und findet er seine Mutter? Oder geht die Heimsuchung gar unendlich weiter? "Mondkreisläufer" ist ein aussergewöhnliches Sprachkunstwerk und eine bitterernste Groteske.

CHF 20.80

In einer beschaulichen Kleinstadt in der Schweiz passiert Erstaunliches: Kaum gegründet, mischen Sabine und Chantal mit ihrem Verein "Polifon Pervers" und einer neuen Vision von "Onderhaltig" die Kulturszene auf. Risikofreudig und clever agierend, steigen sie als Theater-Produzentinnen zu nationalen Grössen auf und scharen eine illustre Runde um sich: vom eitlen Regisseur Lüssiän über den versoffenen Ghostwriter Iiv, den Lebemenschen und DJ Milan und die opportunistische Schauspiel-Grösse Schontal bis zu Jule und seinen Hanf-Bauern, die unversehens als Performance-Künstler brillieren. Dem Erfolg ordnet der Verein für Unterhaltung im Laufe der Geschichte alles unter, und so folgen auf erste Unsauberkeiten schon bald alle möglichen Formen des Betrugs. Béla Rothenbühler führt in seinem zweiten Roman auf überzeugende Weise die Tradition des Schelmenromans fort - für einmal mit Hochstaplerinnen und auf Luzernerdeutsch. Sein ironisch-satirisches Gedankenspiel über Kultur, Unterhaltung und Geld ist selbst grosse Unterhaltungs-Kunst.

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Alles oder nichts. Alles fu¿rs Theater macht die Regisseurin Rike. Kompromisslos widmet sie ihm ihr ganzes Leben. Nichts mehr vom Leben erwartet die junge Esther. Kompromisslos bringt sie sich um. Beiden gerecht zu werden versucht ein Ich-Erzähler. An der Seite Rikes wird er vom Regieassistenten zum Autor. Als Freund Esthers schaut er hilflos zu, wie sie verzweifelt. Guy Krneta hat aus einem Stu¿ck Lebens- und Theatergeschichte einen bewegten und bewegenden Roman geschrieben. Er fu¿hrt uns in farbigen Porträts und Szenen neben den beiden Frauenfiguren eine Vielzahl von Theatermenschen vor Augen, leidenschaftlich dem Theater verschrieben die einen, opportunistisch das Theater nutzend die anderen. Der berndeutsche Originaltext wird im Mundart-Download zur Verfu¿gung gestellt und bei Bu¿hnenauftritten des Autors zu hören sein. Das Buch bietet dank der hochdeutschen Übersetzung von Uwe Dethier eine bestechende Fortsetzung des deutschsprachigen Theater- und Entwicklungsromans und zeigt das Theater, wie schon Goethe und Karl Philipp Moritz, als Medium der Selbstfindung eines jungen Menschen.

CHF 25.60

Franz Hohler war von jeher Autor und Musiker in einem, auch in seinem Schreiben: ein Sprachmusiker eben. Und er hat beim Erproben und Erkunden der sprachlichen Klänge und Rhythmen immer wieder auch auf die in der Schweiz gesprochene Sprache, die Mundart, zurückgegriffen. Die "edition spoken script" präsentiert eine Auswahl an Mundarttexten, die Franz Hohler im Lauf der Zeit aus verschiedenen Anlässen publiziert oder vorgetragen hat. In diesen Mundarttexten zeigt sich besonders deutlich, was bei diesem Autor in der Literatur immer Vorrang hatte: die Expermentierfreude, die darauf aus ist, die Spielräume des Denkens und der Sprache zu erweitern. Die versammelten Texte lassen neben der besonderen klanglichen Farbigkeit der Mundart auch deren Fähigkeit zum lakonisch pointierten Ausdruck und zur unmittelbaren sinnlichen und emotionalen Anrede des Publikums erkennen. Mit Genuss entdeckt dieses, dass es beim Lesen auch das hören kann, was es in Buchstaben vor sich hat. Weit entfernt von jeder Schweizertümelei, zeigt Franz Hohler in seinen Mundartgedichten und -reden sowie in seinen Mundart-Nachdichtungen klassischer Texte aus der Antike und der Gegenwart zudem, dass der Dialekt auch eine Weltsprache werden kann: eine Sprache, die sich im Ausdruck von menschen- und völkerverbindender Erfahrungen und Träumen bewährt. Und die dabei auch keine Trennung von angeblich hoch- und tiefstehenden Künsten und Darbietungsweisen kennt.


CHF 20.00

39 Bände in zwölf Jahren, 16 Autoren und 9 Autorinnen, mehrere Literaturpreise - die "edition spoken script" bewährt sich als Schaufenster des Spoken Word in der Schweiz (und darüber hinaus). Im vierzigsten Band möchten wir zeigen, dass die Szene noch viel breiter ist und zahlreiche Texte hervorgebracht hat, die in unserer Kollektion noch keinen Platz gefunden haben. Aufholbedarf besteht vor allem seitens der Autorinnen, die immer zahlreicher und mit Erfolg auftreten. Aber auch Autor*innen, die gemeinsam mit Musiker*innen auftreten und solchen, die aus den anderen Sprachregionen der Schweiz stammen, gilt unsere Aufmerksamkeit. Über 40 Autor*innen sind vertreten - mit Sprechtexten und -gedichten, Kurzgeschichten, Theatermonologen, "Songtexten" und einigen Slam-Texten (diese alleine würden einen eigenen Band füllen) in Mundart, Hochdeutsch, Französisch und Italienisch. Sie alle zeigen, dass die Ausweitung des publizierten Spoken Words mit diesem 40. Band nicht abgeschlossen ist.

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Der Jubiläumsband 20 stammt vom Ideengeber selber: Nach "Mittelland" (Band 1, Morgengeschichten) und dem preisgekrönten Roman "Unger üs" (Band 14, Familienalbum) legt der Autor Guy Krneta sein drittes Buch in der "edition spoken script" vor. "Filetschtück" ist eine reiche Sammlung von Geschichten, die in den letzten Jahren für die SRF-Sendung "Morgengeschichten" und für Spoken-Word-Auftritte entstanden sind. So sehr der Erzählfluss, die (Alltags)themen und das Anekdotische auch mitreissen, so stecken in den Geschichten doch immer feine Widerhaken, die uns LeserInnen die Unwägbarkeiten und Widersprüche des Lebens vorführen. Mehr noch: Guy Krneta geht der Sprache und dem Erzählen auf den Grund - wichtig ist nicht nur, was erzählt wird, sondern auch wie geredet wird: "Es geht zuletzt und zuerst um die Erfindung des Erzählens, den Anfang des Anfangens, der nie zu haben ist, weil immer schon gewesen, wenn man anfängt. Vor das Erzählen gelangt man eben nur durch Erzählen." (Samuel Moser, Literaturkritiker) Wir begleiten den Erzähler und seine Figuren zum Kinderarzt, an die Gerichtsverhandlung eines Asylbewerbers, an die Schullesung, zum Mitarbeitergespräch oder ins Altersheim. Wir erfahren von Putzfrauen, CEOs, verlassenen Ehemännern, Flu¿chtlingen, Kaminfegern, Bankern, Autoren. Dazu gesellen sich Hommagen und Nachdichtungen zu Peter Bichsel, Daniel de Roulet, Robert Walser oder Kurt Marti. Und immer gehen in diesen Mini-Dramen auf engem Raum Welten auf, die unterhaltsam und nachdenklich zugleich von den sozialen und politischen Realitäten der heutigen Zeit berichten.

CHF 20.80

ORLOGE zeitreisen - das erste Reisebüro der Welt, das Zeitreisen in die Vergangenheit und in die Zukunft anbietet - ist am Start. Zur Geschäftseröffnung im Mai 2019 lanciert ORLOGE zeitreisen und sein Spezialistenteam Béla Rothenbühler, Franz Szekeres und Runa Wehrli seinen ersten Katalog mit Topangeboten, die gut 6000 Jahre "Raumzeit" abdecken. Eine breite Palette von Angeboten, Anregungen sowie Hilfestellungen - alle Fragen rund um das Zeitreisen finden Sie im Katalog. Die Erstausgabe ist zudem mit besonderen "Zeit-Beiträgen" von ausgewiesenen Fachleuten aus den Wissensdisziplinen Physik, Philosophie, Geschichte und Reise-Psychologie bestückt. Auch literarische Texte sind vertreten; gar ein Primeur in lokaler Mundart ist zu entdecken. Mit Beiträgen von: Yves Bossart, Valentin Groebner, Pablo Haller, Gregor Kälin, Judith Keller, André Schürmann und Heinz Stalder. Vor kurzem noch undenkbar, avancieren Zeitreisen immer mehr zu einer Bereicherung im Kultur- und Freizeitangebot des modernen Menschen. Wer auf der Höhe der Zeit ist, entflieht ihr reisend und findet sie glücklich wieder. Der ORLOGE-Katalog ist das Ticket dazu. Take it!

CHF 20.00

Musik ist dieses Buch, inhaltlich, formal, sprachlich. Der Schlagzeuger Sämi tourt mit einer Band durch die USA, "die ganz wält taktet", wenn ihr Van über die Highways braust. Sämis Wahrnehmungs- und Gedankenloops takten, der Text taktet in seinen Episoden und Refrains, und es takten auch die Wörter in ihrer phonetischen Schreibung. In ironischem Kontrast zu unserem Lese- und Hörvergnügen erlebt Sämi Enttäuschung und Verdruss. Das ersehnte "On the road" wird ihm zur schalen Routine, "e trättmüli /es laufrad". Er setzt der voranstürmenden Tour Rückwärtsbewegungen entgegen, spult seine Reise und sein Leben zurück wie in seinen Videos und geht rückwärts, bis sogar die Band rückwärts spielt. Durch die sich dabei ergebenden Slapstick-Kapriolen gewinnt der Text über die präzisen Bilder der vorbeirauschenden Szenen hinaus auch filmische Qualität. Zugleich erweist sich Sämis rückspulende Rebellion als tragikomische Demontage des amerikanischen Traums.

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So schreiben, wie tatsächlich gesprochen wird - so lautete eine Forderung des Berner Theologen und Schriftstellers Kurt Marti aus dem Jahre 1964. In seinen "Sechs Thesen aus dem Handgelenk zur Situation der Bernischen Mundartliteratur" stellte er fest: "Mundart, solange sie gesprochen wird, kann alles ausdrücken und schreckt nicht davor zurück, sich anderen Mundarten und Sprachen zu öffnen, um sich ihre unbegrenzte Ausdrucksfähigkeit zu erhalten. Unsere Mundartliteratur begrenzt aber ihre Ausdruckswelt auf eine agrarische Lebenssituation von vorgestern. Ich kenne kein berndeutsches Gedicht, in dem ein Auto oder ein Flugzeug vorkommt, geschweige denn der Traktor des heutigen Landwirts. ... Wir sollten nicht davor zurückschrecken, das 'unreine' Berndeutsch zu schreiben, das heute tatsächlich gesprochen wird." Nicht Heimatlyrik, sondern modernes Sprachexperiment waren Martis Texte, anknüpfend an die Konkrete Poesie und den Dadaismus. Mit den Gedichtbänden "rosa Louis" (1967) und "undereinisch" (1973) begründete er eine neue Form der Lyrik in Berner Umgangssprache, die Spoken-Word-AutorInnen bis heute prägt und inspiriert. Das Hörbuch von Guy Krneta & Louisen spielt mit den Gedichten Martis, variiert sie, verlängert sie, überschreibt sie und macht sie zu eigentlichen Keimzellen für neue Texte und Musik. Aus Martis poetischen Rhythmen entsteht ein Jazzkonzert, das auch die Nähe zum Rock und zum Chanson nicht scheut. CD 2 enthält Originalaufnahmen von Kurt Martin aus "rosa Louis" (Zytglogge Sprechplatte) und "undereinisch" (Radioaufnahmen).

CHF 28.00

Pedro Lenz ist Schriftsteller und Kolumnist, liest solo und mit Autorenkollegen auf Spoken-Word-Bühnen - und er macht auch "Radio": Von 2007 bis 2011 und seit Frühling 2014 gehört er zum Autorenteam der "Morgengeschichten" auf SRF 1. Die 90 schönsten Geschichten, die erstmals in Buchform vorliegen, spielen dort, wo sich die Menschen begegnen: an der Bushaltestelle, in der Beiz, in Läden, im Zug, an der Altglas-Sammelstelle. Lenz' Protagonisten reden miteinander, manchmal aneinander vorbei - aber immer sind sie im Gespräch. Und geben so, ganz beiläufig, Einblick in ihr Leben in der Schweiz und in ihre Sicht auf die Welt. Dass uns diese Menschen und Situationen so vertraut vorkommen, liegt an Pedro Lenz Fähigkeit, mit liebevoll-kritischem Blick und rhythmischem Gespür aus alltäglichen Situationen literarische Kunststücke, ja eigentliche Mini-Dramen zu formen.


CHF 21.60

In ihrem kurzen Leben hat Aglaja Veteranyi zahlreiche Notizbücher und Makulaturblätter mit Texten gefüllt. Sie hat ihre Wörter und Sätze fortlaufend durchgestrichen, um- und neu geschrieben und von einem Text in den andern wandern lassen. So umfasst ihr Nachlass trotz zwei postum veröffentlichten Bu¿cher noch eine beträchtliche Anzahl unveröffentlichter Texte. Der erste der zwei Bände, "Wörter statt Möbel", enthält Kurz- und Ku¿rzestgeschichten, Gedichte, Spru¿che und Tipps, Minidramen und den grossen Monolog "Mamaia". Diese Texte hat die Autorin auch fu¿r Bu¿hnenauftritte geschrieben, die sie allein oder gemeinsam mit ihrem Lebens- und Schaffensgefährten Jens Nielsen bestritt. Allen gemeinsam ist die der Autorin eigentu¿mliche Mischung von surrender Groteske, tieftraurigem Sarkasmus und abgru¿ndiger Komik.

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10 Spoken-Word-AutorInnen, die sowohl für ihre Texte wie auch für ihre furiosen Bühnenauftritte bekannt sind, haben sich von ihren Heldinnen und Helden aus Büchern und Serien begeistern und zu eigenen Geschichten inspirieren lassen. Tarzan und Samson, Flipper und Winnetou, Frau Holle und Frau Mahlzahn, Drachen und moderne Prinzessinnen, Pippi Langstrumpf - klassische oder weniger klassische Helden der Kinderzeit werden zum Leben erweckt, in neue Abenteuer verwickelt und in unsere Welt versetzt. Da ist ein Kinderbuchautor, der ohne seine eigenartige Maschine nicht einmal die Seitenzahlen seiner Bücher selber schreiben könnte. Da ist eine Prinzessin, so schön - wer sie anschaut, erblindet auf der Stelle. "Flipper Flipperchaschte" versammelt feine, liebevolle Geschichten voller Seitenhiebe für Gross und Klein. Kleine Geschichten - aber klein ist ja nur eine Frage der Perspektive, wie die Kleine Mü von Tanja Kummer weiss: "I bi scho chliner als de Herdöpfelturm - aber geg e Pärli Socke zum Bischpil bin i e Riesin!" Mit Hazel Brugger, Nora Gomringer, Jürg Halter, InterroBang (Manuel Diener / Valerio Moser), Matto Kämpf, Guy Krneta, Tanja Kummer, Simon Libsig, Lorenz Pauli, Sarbach. Herausgeber: Christoph Simon und Markus Wieser. In Co-Produktion mit den Kornhausbibliotheken Bern.

CHF 20.80

Dank ihrer sprachlichen Wucht und analytischen Schärfe ist Katja Brunner eine viel gespielte, unvergleichliche Stimme in der Theaterwelt. Kraftvoll lässt sie diejenigen ihre Stimme erheben, die vergessen gehen und an den Rand gedrängt werden - und wirft damit fundamentale Fragen nach den Machtverhältnissen in unserer Gesellschaft auf. In ihrem Buchdebüt versammelt Katja Brunner nun zwei ihrer Stücke, die in Rhythmus und Sound Spoken Word im wahrsten Sinne sind: "Geister sind auch nur Menschen" und "Ändere den Aggregatzustand deiner Trauer". Die Sprechtexte sezieren die Zustände, welche Sterben und Verlust begleiten. Schrille Klagen und zuweilen leise Lieder gegen das Vergessen zeugen von der Suche nach einer neuen Sprache des Abschieds. "Die schönste Nahkampfliteratur Europas." (Juan S. Guse)

CHF 21.60

Seit zehn Jahren versammelt gägäWärt - Die Mundartnacht während den Solothurner Literaturtagen Mundart-Ku¿nstler/innen aus allen Richtungen der Kleinkunst auf der Bu¿hne. Die Mundartnacht ist der einzige Anlass dieser Art in der Schweiz: Nirgendwo sonst kommen so viele Autoren, Kabarettisten und Sänger aus so vielen Mundarten und Sparten zusammen. Das 10-Jahr-Jubiläum feierten die Veranstalter Pascal Frey und Rainer von Arx mit einem Best-of-Anlass im Kofmehl Solothurn: Aus jedem Jahrgang der Mundartnacht trat eine Ku¿nstlerin oder ein Ku¿nstler auf. Entsprechend prominent liest sich die Liste der Beteiligten: Simon Chen, Du¿lu¿ Dubach, Patrick Frey, Stefanie Grob, Etrit Hasler, Knackeboul, Pedro Lenz, Manuel Stahlberger und Gabriel Vetter. Das Hörbuch versammelt Ausschnitte des Jubiläumsprogramms, realisiert in Zusammenarbeit mit DRS 1.

CHF 23.20

"mir nähs wies chunnt" versammelt Gedichte, die Ernst Burren in den letzten fünfzig Jahren geschrieben hat - die Auswahl reicht von seinem legendären Erstling "derfür und derwider" aus dem Jahr 1970 bis zu unveröffentlichten Gedichten aus der jüngsten Gegenwart. Es sind, wie immer bei Ernst Burren, Texte in seiner Solothurner Mundart, dem Leberberger Dialekt, der am Fuss des Weissensteins gesprochen wird. Und wie immer überraschen seine Gedichte durch die Lust am Wortspiel und die Freude an der kleinen Subversion. In den unterschiedlichsten Stimmen, die der Autor einfängt, in Monologen und Dialogen oder der kleinen Notiz, stets bleibt der "Burren-Sound" unverkennbar. Ernst Burren hört und sieht sehr genau hin, mit einem untrüglichen Gespür dafür, wie eng Denken und Sprechen zusammenhängen. Seine Gedichte gehen meist von scheinbar harmlosen, fast schon beiläufigen Situationen aus - und sind zugleich durchlässig auf eine Wirklichkeit, die geprägt ist von der Brisanz des Alltäglichen und den Abgründen des Gewöhnlichen.

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"Da tut sich eine ganze Welt auf", schrieb der Schriftsteller Pedro Lenz u¿ber die "Vermutungen", die seit sechs Jahren im Kulturmagazin "041" erscheinen. Eine grosse Fangemeinde schätzt Niko Stoifbergs Fein- und Scharfsinn und seine Art, Gewissheiten in kurzen, prägnanten Sätzen zu hinterfragen. Indem er "nur" vermutet und nicht behauptet, lässt Stoifberg im Unterschied zu vielen anderen Kolumnisten der Leserschaft Spielraum, die Beobachtungen selber weiterzuspinnen. Es sind gerade mal 12 Vemutungen, 12 Sätze also pro Kolumne, aber sie verhandeln jedes Mal die grossen und kleinen Fragen der Welt: Denn Stoifberg sinniert u¿ber Fleischkäse und Jasskarten genauso wie u¿ber Fortschritt, Urknall, Tod oder Beten. Hunderte von "Vermutungen" sind mit den Jahren zusammengekommen - eine Auswahl von 366 erscheint nun im schmucken "Blauen Bu¿chlein" zusammen mit Illustrationen von Lina Mu¿ller.

CHF 18.40

Peter spaziert durchs Dorf, sitzt im Café Du Nord, fährt mit dem Zug übers Land. Gelegentlich arbeitet er im Dorfladen oder hilft im Café, um sich das Nötigste zu kaufen. Die Dinge und die Menschen beobachtet er vom Rand aus; und ist dennoch mitten drin - denn alles ist ihm Zeit und Überlegung wert. Die Leute im Dorf - Gigi von der Gemeinde, Nina vom Café, Monsieur l'auteur, der bünzlige Bernhard - lassen ihn spüren, dass es so nicht weitergeht. Öppis muss passieren, quelque chose! Peter muss jemand werden. Und er braucht eine Frau: die mit dem Lächeln, das ihn anlächelt, und mit dem Blick, der ihn anschaut. Und so macht er sich auf die Suche und will "beobachten, wie es die anderen machen, aber was cheibs machen die nur?" Alexander Lecoultre findet für seinen schrägen Protagonisten Wörter und Sätze jenseits von sprachlichen Normen: Er wechselt zwischen Französisch, Deutsch und Mundart, streut Sätze Spanisch und Italienisch ein. Für diese eigenwillige Mehrsprachigkeit hat Ruth Gantert die passenden Entsprechungen gefunden, und so kreist auch ihre deutsche Übersetzung in poetischem Mäandern um Peters Suche nach Glück und nach dem Sinn des Lebens.

CHF 0.00

Seit vierzig Jahren schreibt Ernst Burren in einer bewundernswerten Konstanz und Brillanz Geschichten über den Alltag in seiner Umgebung. Die Geschichten werden von unterschiedlichen Figuren erzählt, immer im Solothurner Dialekt, sind in Gedichtform abgedruckt und der Mündlichkeit der Alltagssprache verpflichtet. So weit, so einfach: Was sich hinter den meist harmlos alltäglich anmutenden Erzählungen verbirgt, ist jedoch so abgründig, wie man es selten liest: Die Idylle ist aus dem Leben verschwunden, Krankheit, Einsamkeit oder verpasste Chancen bedrohen die Figuren. Die Probleme können noch so alltäglich sein - am Schluss geraten Burrens Geschichten immer zu einer Betrachtung des Lebens an sich. Oder wie Manfred Papst, Redaktor der "NZZ am Sonntag", schreibt: "Burren ist nichts Menschliches fremd. Mit seiner ganz unprätentiösen, dabei durch Genauigkeit und Sensibilität für Rhythmus, Klangfarbe, Nuancen höchst poetischen Sprache erfasst er das ganze Leben." Ernst Burren rhythmisierte Alltagsdramen eignen sich auch ausgezeichnet, gesprochen und vorgetragen zu werden. Mit "Das fäut no" erscheint nun eine Auswahl auf einem Hörbuch. Der Tonträger versammelt Geschichten aus Publikationen des Cosmos Verlags, aber auch aktuelle, unveröffentlichte Texte. Sprecher sind der Solothurner Schauspieler Hanspeter Bader sowie der Autor Ernst Burren selber.


CHF 23.20

"Arno Camenisch hat für die Gleichzeitigkeit des Schönen und des Schreckens eine zauberhaft leichte Sprache gefunden. Und wer dieses Buch nun mit Camenischs sanft singender Stimme im Ohr liest, dem erschliesst sich in der Musikalität der Sprache die Sinnlichkeit einer weit gewordenen kleinen Welt". Wie die NZZ eine Lesung aus "Hinter dem Bahnhof" von Arno Camenisch beschreibt, ist nicht nur eine von zahlreichen begeisterten Pressestimmen, sondern könnte auch als Aufforderung zum vorliegenden Hörbuch gelesen werden. Camenisch ist ein hervorragender Performer seiner Texte - unter anderem im Spoken-Word-Ensemble "Bern ist überall" - vor allem aber ist die Sprache seiner Bücher geprägt von einem Sound, von einem ganz eigenen Rhythmus, der die Leser in die Geschichten hineinzieht und nicht mehr loslässt. Diese frisch-freche Art des Umgangs mit Sprache ist in "Hinter dem Bahnhof" dem Erzähler geschuldet, einem kleinen Jungen in einem kleinen Dorf. Er gibt wieder, was er im engen Tal zwischen den Bergen erlebt und wie die Welt um ihn herum tönt. Es geht ums Zähne klopfen und um die Züge, die ein Mal die Stunde das Tal hinabfahren, um Jasskanonen, Dorftrompeten und den Dorfpoeten, um die Sau vom Adolfdallamaria und den Eierlikör vom Dichter, um die Grossmutter, die schief steht, und um die Särge vom Grossvater. Atmosphärisch dicht beschreibt Arno Camenisch Verlust und Untergang auf seine ihm ganz eigene eigenwillige Art. "Hinter dem Bahnhof" erscheint als Hörbuch in einer integralen Lesung von Arno Camenisch (Das Buch: Hinter dem Bahnhof, 96 Seiten, Engeler-Verlag, 2010, ISBN 978-3-938767-78-8)

CHF 28.00

Alles beginnt mit einer fliehenden Kuh. Kaum hat sie Frau Hasler über den Haufen gerannt, hebt sich der Vorhang und die Fragwürdigen betreten einer nach der anderen die Bühne. Jede und jeder ein Unikat, Künstler und Künstlerinnen des Lebens. Eine Frau, die den Zug nicht verlassen will, weil sie sich vor dem Schmutz da draussen fürchtet. Ein Mann, der mit Pralinen nicht umgehen kann. Die für zu leicht befundene Alice und der dicke Marc. Erwin, der nicht versteht, warum nicht alle so sind wie er. Die umsichtige Frau Sägisser und die vielleicht gar nicht so hilfsbereite Frau Siegentaler. Menschen, die ihre Liebe nur spüren, weil sie getrennt sind, Menschen, die nur zusammen sind, weil sie ihre Lügen lieben. Leute mit sprechenden und verschwiegenen Namen. Und natürlich die Polizei! Es herrscht ein wunderbares Durcheinander in diesem Buch. Judith Kellers Prosa gibt all jenen eine Stimme, die sonst in den Wörtlichkeiten hängen bleiben. Manchen genügt ein Kurzauftritt, andere brauchen etwas länger. Immer aber müssen sie durch jene feingeschliffene Sprache hindurch, die ihnen diese Schwyzer Autorin für einen Moment zur Verfügung stellt und sie und uns die Lage erkennen lässt. Ein Buch zum Aufblättern und Darin-Versinken.

CHF 20.00

Eine Radiomoderatorin fordert ihren politischen Gast, den SVP-Politiker Hans-Ueli Schaub, zu einem Experiment auf. Er soll, wie die Stimmbürger:innen der Schweiz bei Volksabstimmungen, sämtliche Fragen nur mit Ja oder Nein beantworten. Dabei zwingt ihn die Moderatorin, die Kernaussagen seiner Partei aus Abstimmungskämpfen und Plakatkampagnen axiomatisch bis ganz zu Ende zu denken. Welche Möglichkeiten von Zustimmung oder Ablehnung gibt es für den fiktiven Nationalrat Hans-Ueli Schaub? Zu spät bemerkt dieser, dass mit der Moderatorin etwas nicht stimmt.
"Ja oder Nein" steigt in Form eines Interviews noch einmal in die medienwirksamsten Fussabdrücke der SVP-Politik seit der Jahrtausendwende und untersucht die Schnitt-menge von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Mit gesundem Menschenverstand kommt man Populismus nicht bei, demonstriert Lukas Holliger.

CHF 15.60

"Immer, immer fahre / fahren und fahren und fahre, / mis Läben isch fahre, / und mängisch, / fahrts mer ii." Durchs Land fahren, beobachten, was ist und passiert, zuhören: Das ist der Soundtrack des Schriftstellers Pedro Lenz, der seit bald 20 Jahren von Bibliothek zu Kleintheater zu Bar zu Literaturhaus reist und ein grosses Publikum begeistert - alleine, zusammen mit Musikern oder als Teil von "Bern ist überall". Nach dem Goalie-Roman (Band 4) und den Morgengeschichten (Band 15) versammelt sein dritter Band in der "edition spoken script" bisher unveröffentlichte Spoken-Word-Texte und Geschichten, die für diese Auftritte entstanden sind. Von Zeile zu Zeile, von Strophe zu Strophe, von Geschichte zu Geschichte lässt Pedro Lenz die Leserinnen und Leser teilhaben an all den grossen und kleinen Dramen des Lebens, die oft hinter Unscheinbarem und Alltäglichem lauern. Dass einen die Geschichten von Lenz so vertraut vorkommen und mitreissen, verdankt sich seiner grossen Kunst, die Umgangssprache literarisch zu formen, zu rhythmisieren und sie klingen zu lassen - zum ganz eigenen Sound von Pedro Lenz.

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Daniela Dill war jahrelang auf den Poetry-Slam-Bühnen zu Hause. Mit "Durzueständ" werden ihre Texte mit einem Buch gewürdigt. Ob Hochdeutsch oder Mundart, ob Prosa oder Reim - Daniela Dills Texte haben eine Direktheit, die die Lesenden zu Vertrauten macht. Es sind lustige, skurrile, traurige und bisweilen auch beängstigende Situationen, in die uns die Erzählerin mitnimmt. So verzweifeln wir mit ihr, als sie ihre neue Adresse melden möchte und sich nicht mehr an die Reihenfolge ihrer vergangenen Anschriften erinnern kann. Und wir erfahren, dass man auch als frisch vermähltes Paar seine Ferien getrennt verbringen sollte, um sich seine Unabhängigkeit zu bewahren. Oder wir lernen die beste Ausrede kennen, um einer Einladung nicht folgen zu müssen. Oft erzählt Daniela Dill von einsamen Menschen, oder von ihrer Angst vor Einsamkeit. Sie tut dies mit so viel Humor und Menschenliebe, dass es ein Genuss ist. In den gereimten Texten, die immer wieder eingestreut sind, zeigt sich Dill als erfahrene Slammerin: Lustvoll, locker und in rasantem Tempo fabuliert sie in Versen, dass sich die Balken biegen; zum Beispiel von den drei in die Jahre gekommenen Detektiven Jean-Jacques, Jean-Luc und Jean-Pierre auf ihrer letzten Suche nach einer Leiche.

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Während in der Hauptstadt die Glocken der Kathedrale schlagen, macht ein Bauer im Schein der Lampe eine unerwartete Entdeckung im Stall. Ein Männerchor stimmt in der Gaststube ein Lied an. Ein König auf seinem Kamel folgt einem Sternenschweif. Ein scheinbarer Fischer betrachtet eine eisige Strömung. Michael Fehr versammelt in seinem Debüt unterschiedlichste Menschen und Gruppen "kurz vor der Erlösung". Er nimmt uns von Schauplatz zu Schauplatz mit, zum Fussoldaten, zu Josef und Maria, zur Musikgruppe auf der lottrigen Bühne genauso wie zur Musikgruppe im Fernsehstudio, zur Familie beim Essen bis hin zur Organistin und zum Pastor. Sie alle sind in Anspannung, ja hoffnungsvoller Erwartung und "melodieren und modulieren" jede und jeder für sich. Getragen wird Michael Fehrs Geschichte in "Siebzehn Sätzen" von einer bemerkenswert eigenwilligen und mutigen Sprache: Geduldig umkreist Fehr Wort für Wort, Zeile für Zeile und eben Satz für Satz seine Szenen und Figuren. Und meint man sich durch die Sprache zuweilen von den unheimlich vertrauten Begebenheiten schon weit entrückt, so verhelfen uns die Variationen und Modulationen doch immer wieder zu unerwarteten Eingängen in die Geschichte mit ihren 17 Geschichten. So folgt man dieser vielstimmigen Erzählung, ob laut oder leise lesend, wie man es sonst nur von der Musik kennt.

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Seit Jahren befasst sich Berta Thurnherr mit der Diepoldsauer Mundart, hat Geschichten gesammelt und aufgeschrieben und dem Klang dieser Sprache nachgespürt. Doch sie ist mehr als eine Bewahrerin des "Tippilzouar" Dialekts - sie ist eine Neuschöpferin. Mit "Rundumm Rii" erscheinen Thurnherrs Gedichte, Sprachspielereien, Geschichten und Verse in Buchform. Spielerisch setzt die Autorin Wort für Wort und Klang für Klang das "Tippilzouarische" zu neuem Sinn zusammen. Mit Wortschöpfungen und dem Einbinden von Fremdwörtern lotet sie die musikalischen Möglichkeiten dieser Sprache aus.
Erzählt wird von Liebe und Trauer, von Lust und Last des Alltags, von der Schönheit der Natur und vom Leben am Alten Rhein. Und es ist die weibliche Sicht auf den Alltag, der empathische Blick auf Nichtprivilegierte und die direkte Art, Dinge beim Namen zu nennen, die den Texten ihre persönliche Note verleihen.
Mit Poesie und Witz spürt Berta Thurnherr den scheinbar kleinen Dingen nach, die das Leben lebenswert machen.

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In ihrem neuen Buch "Budäässä" nimmt uns Stefanie Grob mit durchs Jahr. Naturnah und urban. Im Fru¿hling kämpft sich der Bärlauch aus dem Wald via Vorgärten in die Hausflure vor, im Sommer hören wir das Matterhorn bröckeln, im Herbst wohnen wir einer Laubbläser-Performance bei und im Winter liegt ein kleiner, blauer Schlumpf in der Krippe zwischen Ochse und Esel und u¿ber die Autobahnen rollen 300 mittelgrosse LKWs mit u¿berflu¿ssigem Bauchspeck, die sich die SchweizerInnen u¿ber die Festtage angefuttert haben - nicht nur an Budäässä, also Firmenanlässen, auch ganz privat am heimischen Truthahn oder Fondue Chinoise. Stefanie Grob macht in ihrem Buch genau das, wofu¿r sie in ihrer Radiokolumne "Zytlupe" und auf der Bu¿hne geliebt wird: Sie switcht vom Kleinen ins Grosse und umgekehrt: Vom Kinderzimmer in den Staatshaushalt, von der Weltwirtschaft in die Gartenbeiz. Sie schreibt Rollenprosa, Theaterdialoge und Gedichte, ist formal vielfältig und dabei immer direkt, clever, scharfzu¿ngig - und das alles auf Berndeutsch!

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In Gerhard Meisters Buch "Mau öppis ohni Bombe" gibt es, versprochen ist versprochen, keine Bomben. Aber auf jeder Seite eine Überraschung. "Steckt nicht in jedem von uns auch ein Hautspezialist?", die Frage ist berechtigt. Und in jedem Menschen, auch das zeigt Meister, lauert einer, der eine 1.-August-Rede halten sollte, dies aber lieber nicht möchte. Natu¿rlich werden Sie, wenn Sie in der "Migros" Schneewittchen begegnen, u¿berrascht sein. Das passiert nicht jeden Tag. Und längst nicht alle kennen die heimliche Agenda von Geschirrspu¿lautomaten. Es kommt hier manches anders als gedacht, und zwar schnell. Da bittet einer seinen Nachbarn um ein Ei, und gleich wird mehr daraus: Er kriegt nicht nur das Ei, am Ende hat er auch den Sessel des Nachbarn, dessen Frau und die Wohnung dazu. Gerhard Meister erzählt mit Witz von den Abgru¿nden, die im Alltäglichen lauern. Es sieht ja vieles harmlos aus, aber wer genau hinsieht, kann hier erfahren, wie schnell Vertrautes aus dem Gleichgewicht gerät.

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Seit Jahren gehört Stefanie Grob zu den wichtigsten und vielseitigsten Autorinnen der Spoken-Word-Szene: Sie ist mit ihren Texten auf Schweizer Bu¿hnen unterwegs und als Satirikerin auf SRF 1 zu hören. Ihre Theaterstu¿cke werden im In- und Ausland gespielt. Nun liegt mit "Inslä vom Glu¿ck" endlich auch ihre erste Einzelpublikation vor. Das Buch enthält eine breite Auswahl an Sprechtexten, Gedichten, Radio-Kolumnen und Erzählungen. Grob beweist darin ihre Meisterschaft in der satirischen Literatur, wie SRF-Redaktor Lukas Holliger im Nachwort ausfu¿hrt: "Stefanie Grob beherrscht ironische Einfu¿hlungskraft. Die Ironie entsteht durch das Talent der Einfu¿hlung bzw. die Einfu¿hlung gelingt paradoxerweise dank Ironie. Dieses Kunststu¿ck ist vermutlich u¿berhaupt DER Kochlöffel der Satire."Der Zugang zu alltäglichen wie wissenschaftlichen Themen, Sprachwitz, Musikalität und ein komödiantischer "Spot" sind einige der zahlreichen Grobschen Markenzeichen, die ihre Texte unverwechselbar machen - und uns Leser/innen eine "Inslä vom Glu¿ck" bescheren.


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Seinen Schwalbensommer stellt sich der Ich-Erzähler Thomas eigentlich anders vor, wenn er sich hin und wieder dem Betrachten der Schwalben am Himmel hingibt. Als Schwalbe, wie Fussballer sie zum Punkteholen produzieren, erlebt er das Verhalten seines Freundes Brazzo. Und damit beginnt sein Absturz. Die beiden Freunde leben in der Provinz. Nicht in der tiefen, meint Thomas, sondern in deren Hauptstadt. Und darauf ist er schon ein wenig stolz. Doch das ändert nichts am leisen Trübsinn, den er nur in wenigen Glücksmomenten vergisst. Unglück in der Liebe vergällt ihm den anfänglich vielversprechenden Sommer der Fussballweltmeisterschaft 2018. Dass dieses Ungemach aber eher komisch als tragisch wirkt, erreicht Béla Rothenbu¿hler, indem er seinen Protagonisten als unzuverlässigen Erzähler immer leicht neben den Dingen und Begebenheiten her räsonieren lässt. Die daraus entspringende ironische Distanz verstärkt er durch die deutliche Markierung des Vokalismus in der Luzerner Mundart. Ein Luzernroman? Unbedingt! Aber für Menschen aller Hauptstädte und Provinzen. Dem Autor gelingt ein humorvoller und einfallsreicher Roman über verpassten Fussball, verpasste Liebe und verpasste Freundschaft, kurz: über eine heutige Lost Generation, die ihre Verlorenheit nicht ganz ernst nimmt.

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Ein Familienroman, mehr noch: ein Gesellschaftsroman. Und das im Spoken Word? Durchaus. Guy Krneta gelingt das Wagnis, indem er uns Momentaufnahmen aus der Geschichte einer Schweizer Familie und mit ihr aus den vergangenen fünfzig Jahren der Schweiz verschafft. Wie im Fotoalbum ergeben sich kleinere und grössere Sprünge zwischen den einzelnen Aufnahmen. Umso grösser wird die Spannung: Wo bleibt er denn, der Unggle Sämi? Und danach die Auflösung: Ah, da ist er wieder, oder: Diese Vivienne kenne ich doch auch schon. Aber "unger üs" bleiben wir dabei nicht. Und dies nicht nur, weil der Ich-Erzähler nach Peru fährt, um das Kind zu finden, das er gezeugt haben will. "Unger üs" sagt der Grossvater, wenn er noch glaubt, er könne die Familie vereinen. Und "unger üs" sagt der Unggle Sämi, wenn er einmal mehr flunkert und nicht entlarvt sein will. "Unger üs" bietet eine täuschende Fassade - wie die Berner Mundart, wenn sie nicht so kunstvoll in der Schwebe gehalten wird, wie Guy Krneta das schafft: Er spricht im Vertrauten das Verfängliche aus, und diese Doppelbödigkeit liegt auch in den Geschichten und den Personen, die sie erleben. Man gewinnt sie lieb, diese Personen, auch wenn oder gerade weil unter ihrem "unger üs" kein fester Boden mehr zu finden ist.


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Ein junger Mann steht vor dem Bahnhof einer Weltstadt, "acht schtumpfo züri empfernt", und wartet auf seine Freundin, "traft", die er seit fünf Monaten nicht mehr gesehen hat. Und er denkt zurück, wie sie aneinander und auseinander geraten sind, und wie ähnlich zwei andere Frauen in seinem Leben auf- und wegtaucht sind, «tlena» und «zonnia», aber auch Männer wie Mohammed, der Papierlose, der im "usschaffixgfängnis" landet, oder "joschi", der beste Freund «us sankaschteziite unkindergarte», oder Jonas Geissberger, der "zimmli bekannti schriftschteller". Und in all diesen Begegnungen tauchen immer wieder "Dia füolette hose / winen rote fade" auf, das Dingsymbol einer Novelle. Und novellenhaft rahmen auch das Warten auf "traffi" und ihr Auftreten zum Schluss alle Geschichten ein. Über die Novelle hinaus ist dieser Text auch ein Blues, melancholisch und beschwingt zugleich. Die fortreihenden "und" geben dem Lied einen insistierenden Rhythmus und die jede grammatische und orthografische Regel sprengende phonetische Graphie macht den Text zur Partitur, deren ungewohnte Buchstabenfolgen uns mit den Klängen und den Rhythmen zugleich auch das Timbre der zürichdeutschen Laute hören lassen. Dominic Oppliger bleibt mit dieser kühnen Graphie Musiker und Performer und bietet, weil er ausserhalb aller Konventionen so schreibt, wie er spricht, spoken script in Reinkultur.

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Nach 15-jähriger Bühnentätigkeit legt Richi Küttel nun endlich seine Texte auf CD vor. "Eidgenosse" ist eine rasante Spoken-Word-CD mit viel Situationskomik, Wortwitz und ein kleines bisschen Lebenstragik und vereint erstmals vollständig Küttels gleichnamige Text-Reihe, entstanden für die St. Galler Lesebühne "Tatwort". Was geschieht, wenn man den 1. August so richtig ernst nimmt? Wie ist das genau mit der Mundart im Kindergarten? Gibt es mehr als den Stammtisch-Höck? Wie integriert man Deutsche und braucht die Jugend wirklich überall seinen Platz? Und ging damals bei der regionalen Eiertütsch-Meisterschaft wirklich alles mit rechten Dingen zu? Fragen über Fragen, die alle am Stammtisch im Restaurant Eidgenosse diskutiert werden, mit immer demselben Resultat: Am Schluss ist man sich uneiniger und zerstrittener wie zuvor, nur um sich am nächsten Tag wieder am gleichen Tisch zu treffen. Denn der Stammtisch steht über allen Zwistigkeiten.
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Nach dem Bru¿ckenschlag in die Westschweiz (CD "Renens") spannt das Spoken-Word-Ensemble "Bern ist u¿berall" nun mit AutorInnen und Musikern aus dem Kosovo zusammen. Auf eine Tour im Herbst 2017 im Kosovo folgen 2018 zahlreiche gemeinsame Auftritte in der Schweiz, ein Dokumentarfilm - und das mehrsprachige Hörbuch "Kosovë is everywhere" mit Live-Aufnahmen. Albanisch als inoffizielle 5. Landessprache der Schweiz und die jahrzehntelangen engen Beziehungen zwischen den beiden Staaten bieten einigen Stoff fu¿r diesen ku¿nstlerischen Dialog. In gewohnt experimentierfreudiger "Bern ist u¿berall"-Art entsteht in der Begegnung und im lustvollen Spiel mit literarischen Formen, Rhythmen und Klängen ein vielstimmiges Fest der Sprachen (Schweizerdeutsch, Albanisch, Französisch, Englisch, Serbisch). Im umfangreichen Booklet finden sich auch die Übersetzungen der Texte. AutorInnen: Laurence Boissier, Blerina Gaxha-Rogova, Ariane von Graffenried, Ervina Halili, Arben Idrizi, Dardan Islami, Antoine Jaccoud, Guy Krneta, Meral Kureyshi, Pedro Lenz, Gerhard Meister, Kujtim Paçaku, Shpëtim Selmani, MiloS Zivanovic. Musiker: Adi Blum, Art Lokaj, Michael Pfeuti, Maru Rieben, Drin Tashi.

CHF 23.20

Wagdy El Komy beschreibt in seinen Erzählungen ein Ägypten, das nach dem arabischen Frühling in einer repressiven Wende zu versinken droht, mit einer Hauptstadt, die langsam, aber stetig in sich zusammenfällt, und einer Mittelschicht, die sich allmählich auflöst. Er beschreibt die immer quälenderen Alltagssorgen des ägyptischen Mittelstands mit Empathie und einem wunderbaren Hang zum Absurden. Sowohl sprachlich wie thematisch steht Wagdy El Komy dabei in einer Kontinuität zu den ägyptischen Klassikern des 20. Jahrhunderts, Nagib Machfus und Taufik al-Hakim, denen das Absurde zunehmend zum notwendigen Mittel wurde, die Realität in ihrer Widersprüchlichkeit überhaupt noch erzählerisch fassbar zu machen. "Hüter der Tränen" stellt den in deutscher Sprache bislang kaum wahrnehmbaren Autor mit einer kleinen Auswahl von Erzählungen sowie einem Essay des Übersetzers Joël László vor.

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Zu Jahresbeginn 2020 dachte wohl niemand, dass die Welt vier Monate später eine andere sein wird. Eine Welt, in der wir plötzlich in Homeoffices festsitzen, Videokaffeekränzchen abhalten und mit Gesichtsmasken im Zug sitzen. Den einen kam eine solche Entschleunigung womöglich gerade recht, andere waren überrascht, manche verloren ihre Arbeit und ihr Auskommen, viele begannen Fragen zu stellen. Für alle aber steht fest: Mit dem Einbruch dieses kleinen Unsichtbaren wird die Welt nie mehr so sein, wie sie einmal war. Vier Monate Stillstand des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens gehen an uns nicht spurlos vorüber. Oder vielleicht doch? Ist die Macht der Gewohnheit stärker als die Ausnahmesituation? Während dieser langen Weile haben 52 Schweizer Autor*innen herauszufinden versucht, was ihnen unvergesslich bleiben wird und für alle von uns unvergessen bleiben soll. Ihre Erfahrungen, Erkenntnisse, Beobachtungen und Bedenken in Zeiten der Pandemie dokumentiert dieser Band in vielen Facetten und Sprachen. Mit Beiträgen von Martin Bieri, Nathalie Garbely, Angelika Overath, Matteo Terzaghi, Melitta Breznik, Klaus Merz, Laura Di Corcia, Lea Gottheil, Fabio Andina, Narcisse, Michael Fehr, Zsuzsanna Gahse, Antoinette Rychner, Ariane von Graffenried, Christoph Keller, Franz Hohler und vielen anderen.

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Ein paar junge Leute haben es satt, zu warten auf das Ende der blossen Vermutung, dass es bessere Formen menschlicher Gemeinschaft gibt. Deshalb gründen sie eine Genossenschaft und führen eine Gaststätte als Selbstverwaltungsbetrieb; hier leben und arbeiten sie im Kollektiv. So geschah es vor 50 Jahren, als sich 1973 in Solothurn ein paar junge Leute zusammentaten, um die "Genossenschaft Kreuz" ins Leben zu rufen. Rolf Niederhauser, der einer von ihnen war, beschreibt in "Das Ende der blossen Vermutung" diesen Versuch. Peilend zwischen Dokumentation und freier Erfindung rekonstruiert er den Prozess der Gründung mit Zitaten aus Dokumenten und einem Tagebuch, vor allem aber mit Szenen aus dem Alltag des Kollektivs. Er erzählt von den vielfältigen Motiven der Mitglieder, in der Gruppe zu arbeiten, von ihren Vorstellungen und alltäglichen Auseinandersetzungen, die von Anfang an ebenso unvermeidlich wie notwendig sind. Sein Bericht über die Entstehung und Entwicklung der "Genossenschaft Kreuz" - ergänzt um ein aktualisierendes Vorwort von Sascha Britsko - bietet so auch heute noch eine Anregung für all jene, die sich aktiv, leidenschaftlich für ein Ende der blossen Vermutung einsetzen wollen.

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Die Autorin Katja Brunner war erst 18 Jahre alt, als sie "von den beinen zu kurz" schrieb. 2013 gewann sie damit den renommierten Mülheimer Dramatikerpreis. "Die Autorin überschreitet Tabus, ohne dabei je reisserisch zu sein", heisst es in der Begründung der Jury. Nach internationalen Bühnenerfolgen hat der Regisseur Erik Altorfer den Text bearbeitet und für den WDR als Hörspiel inszeniert. Da ist eine Familie: ein Vater, eine Mutter, ein Kind. Namenlos. Bürgerlich. Austauschbar. Alles könnte gut sein und werden, doch etwas läuft schief, heillos schief, denn der Vater verfällt der Tochter vom Tage ihrer Geburt an. Für die Tochter ist die "grenzenlose" Liebe des Vaters vom ersten Atemzug an Teil ihrer Wirklichkeit, sein massloses Begehren Normalität. Die ausrangierte Mutter stempelt die Tochter alsbald zur Konkurrentin, Diebin ihres Mannes. Stimmen von aussen vergegenwärtigen mögliche Stationen - Geburt, erster Übergriff, Streichelzoo, Kindergeburtstag, Arztbesuch, Selbstmord - dieser Tragödie. Entgegen dem therapeutischen Gerede, das später auf sie einprasselt, verteidigt die Tochter ihr verhängnisvolles Verhältnis zum Vater. In diesem beeindruckenden Debüt Katja Brunners wird die Sprache zu einem Seziermesser, das die VaterMutterKindWelt zerschneidet und die schwindelerregenden Abgründe menschlicher Leidenschaft aufdeckt. Mit Judith Engel, Marion Breckwoldt, Stephan Bissmeier, Carolin Conrad und Sebastian Rudolph ist das vom WDR aufwändig produzierte Hörspiel hochkarätig besetzt. Die beiden Mädchen Roxana Samadi und Josephine Banik sind in ihrer gespenstischen Direktheit eine Entdeckung. Und die Musik von Martin Schütz katapultiert diese Stimmen in alptraumartige Welten, mal märchenhaft und nostalgisch, mal wütend und aggressiv.


CHF 23.20

Bruno Ziauddin stammt aus einer indisch-schweizerisch-katholisch-muslimischen Familie. Die Kulturkämpfe und die Polarisierung der letzten Jahre hat er immer auch persönlich genommen. Und sich zwei Dinge gefragt: Wo stehe ich? Und muss ich mir Sorgen machen? Die vorliegende Sammlung von Essays, die mehrheitlich in "Das Magazin" alias "Tagimagi" erschienen sind, nimmt die Leser:innen mit auf eine Reise durch die emotionalen Debatten des vergangenen Jahrzehnts und liefert ein kleines Kompendium des Zeitgeists.

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Das Buch versammelt eine Auswahl von Essays, die Sreten zwischen 1984 und 2014 verfasst hat. Er setzt sich darin mit einer breiten Palette von Fragen und Themen auseinander, in deren Kern es um das Verhältnis von Fantasie versus Geschichte und Sprache, von Identität versus Ähnlichkeit und Differenz, von Kunst und Religion, Exil und Existenz geht. Er bedient sich dafür einer Argumentationsform, die mit narrativen Verschiebungen, metaphorischer und ironischer Rede, mit Anekdoten, Rätseln oder Mystifikationen arbeitet. Dies verleiht diesen Essays einen ganz eigenen Dreh, der den Essayisten Sreten auszeichnet. Aus dem Serbischen von Andy Jelcic.

CHF 20.80

Der Tod von Ruth Schweikert hat eine immense Lücke hinterlassen. In den letzten dreissig Jahren hat sie das zeitgenössische literarische Schaffen in der Schweiz nachhaltig geprägt - nicht allein mit ihren Büchern und ihrem politischen Engagement, sondern auch als Förderin von literarischen Talenten. Vielen jungen Autor:innen stand sie mit Leidenschaft als Mentorin mit gutem Rat und kritischem Urteil zur Seite. Viele literarische Debüts der letzten Jahre schliessen denn auch mit einem besonderen Dank an Ruth Schweikert.
"Schaffen Sie einen Erzählraum, der auf vielfältige Weise offen ist, der Raum für Überraschungen bietet." Diesen Satz gab sie 2021 den Teilnehmer:innen eines Schreibkurses mit. Er dient als Leitmotto für die Anthologie "Besonderer Dank an Ruth".
25 Autor:innen, die Ruth Schweikert unterstützte, waren eingeladen, einen neuen Text zu schreiben, der an die kritische Mentorin erinnert, als ob sie den Schreibenden noch immer beim Schreiben über die Schultern geblickt hätte.

CHF 19.20

Sandra Künzi, geboren 1969, Autorin, Musikerin und Juristin. Ku¿nzi schreibt fu¿r Bu¿hne, Radio, Papier und tritt alleine oder mit ihrem Spokenword-Duo Ku¿nzi&Frei auf. Ku¿nzi ist Käptn der legendären Autorinnenreihe "Tittanic". 2013 erschien ihr Buch "Mikronowellen". Sie ist Mitbegru¿nderin des Berner Lesefestes "Aprillen". Als Präsidentin von t. Theaterschaffende Schweiz und Mitglied der verbandsu¿bergreifenden Taskforce Culture engagiert sie sich fu¿r Kulturschaffende und Veranstaltende. Sie lebt in Bern.

CHF 13.60

Vor 50 Jahren wurde in Zug die Landis & Gyr Stiftung ins Leben gerufen,vor 20 Jahren besuchte erstmals ein Autor im Rahmen des neuen Stipendienprogramms für ostmitteleuropäische und südosteuropäische Kulturschaffende die Stadt Zug. László Krasznahorkai begründete eine Tradition, die inzwischen kaum aus dem Schweizer Literaturleben wegzudenken ist. Dem Ruf von Zug als einem Zentrum der ostmittel- und südosteuropäischen Literaturen trägt diese Zuger Anthologie Rechnung. Sie versammelt Texte von herausragenden Autorinnen und Autoren wie Olga Tokarczuk, Dzevad Karahasan, Radka Denemarková, Jaroslav RudiS und vielen anderen mehr. Sie alle haben dank der Unterstützung durch die Landis & Gyr Stiftung in Zug an ihrem Werk arbeiten können und nicht selten den Zuger Aufenthalt selbst zum Thema gemacht. Diese Anthologie gibt die wunderbare Gelegenheit, mit einer Literatur bekannt zu werden, die sich durch ihre verblüffende thematische Bandbreite und literarische Vitalität auszeichnet.

CHF 22.40

Der erste Roman von Pedro Lenz! In «Der Goalie bin ig» hält ein Ich-Erzähler Rück-schau auf ein verlorenes Paradies. Der «Goalie», ein Süchtiger aus einem Dorf im Mittelland, erzählt in Umgangssprache von seiner Lebenswelt in den 80er-Jahren. Seine Sicht auf die Umgebung ist getrübt vom Wunsch, sein bisheriges Leben schönzureden. Nach einer Gefängnisstrafe versucht er wieder im Alltag Fuss zu fassen, findet eine Gelegenheitsarbeit, verliebt sich in eine Serviererin und reist mit der Ange-beteten nach Spanien - und trotzdem holen ihn die alten Geschichten immer wieder ein. Lenz gelingt ein berührendes Porträt des «Goalies» und einer kleinen, uns wenig bekannten Welt mitten in der Schweiz. Doch da die grosse Welt aus lauter kleinen Räumen besteht, haben wir es hier zweifellos mit Weltliteratur zu tun.


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Der Spoken-Word-Roman "Unger üs", nominiert für den Schweizer Buchpreis 2014, in einer ungekürzten Lesung von Guy Krneta. Ein Familienroman, mehr noch: ein Gesellschaftsroman. Und das im Spoken Word? Durchaus. Guy Krneta gelingt das Wagnis, indem er uns Momentaufnahmen aus der Geschichte einer Schweizer Familie und mit ihr aus den vergangenen fünfzig Jahren der Schweiz verschafft. Wie im Fotoalbum ergeben sich kleinere und grössere Sprünge zwischen den einzelnen Aufnahmen. Umso grösser wird die Spannung: Wo bleibt er denn, der Unggle Sämi? Und danach die Auflösung: Ah, da ist er wieder, oder: Diese Vivienne kenne ich doch auch schon. Aber "unger üs" bleiben wir dabei nicht. Und dies nicht nur, weil der Ich-Erzähler nach Peru fährt, um das Kind zu finden, das er gezeugt haben will. "Unger üs" sagt der Grossvater, wenn er noch glaubt, er könne die Familie vereinen. Und "unger üs" sagt der Unggle Sämi, wenn er einmal mehr flunkert und nicht entlarvt sein will. "Unger üs" bietet eine täuschende Fassade - wie die Berner Mundart, wenn sie nicht so kunstvoll in der Schwebe gehalten wird, wie Guy Krneta das schafft: Er spricht im Vertrauten das Verfängliche aus, und diese Doppelbödigkeit liegt auch in den Geschichten und den Personen, die sie erleben. Man gewinnt sie lieb, diese Personen, auch wenn oder gerade weil unter ihrem "unger üs" kein fester Boden mehr zu finden ist.


CHF 23.20

Fu¿nf Spoken Word-Autoren - zehnfacher Nachwuchs. Da gibt es einiges zu erzählen: von Kita, Kiga, Einschulung, aus dem Gebärsaal, dem Familienalltag, dem Spagat zum Beruf, von Auslandreisen, Ferien mit und von den Kindern, von Nachbars Teenagern, vom Zoo und Co. Das Schöne ist: Die Kids der Autorinnen und Autoren sind alle noch klein, nämlich zwischen 1. Geburtstag und 1. Klasse. Das Postpubertärsein u¿bernehmen bislang die Eltern noch selbst. Aber die Dinge werden sich ändern, die Kinder werden sich weiter entwickeln, die Eltern versuchen (schreibend) Schritt zu halten. "Pränatal bis postpubertär" ist eine Langzeitstudie, Entwicklungshilfe der andern Art, spannend von Anfang an und immer wieder komisch.


CHF 23.20

Was macht das Leben gut, und wie könnte es besser werden? Annette Hug, Catherine Lovey, Martin R. Dean und Michel Mettler stellen sich diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit ihren suchenden Antworten nehmen sie unsere Zeit scharf und kritisch in den Blick. Antriebsquelle fu¿r ein besseres Leben ist unser individuelles Verlangen, doch was vermag dieses zu erreichen, wenn ihm die gesellschaftlichen Bedingungen widersprechen? Die vier Essays untersuchen das Spannungsfeld zwischen persönlichem Wohlergehen und politisch-ökonomischen Voraussetzungen. Sie schauen dabei ebenso in die Geschichte unserer Hoffnungen zuru¿ck wie sie Erwartungen an die Zukunft formulieren. Die Reihe "essais agités. Edition zu Fragen der Zeit", initiiert vom Verein Literaturstiftung, pflegt den kritischen Essay. Sie fu¿hrt aktuelle Diskurse, spu¿rt verborgene Themen auf und setzt u¿berraschende Ideen in die Welt. Sie ist offen fu¿r ein bewegliches Nachdenken u¿ber Fragen der Zeit.

CHF 16.40
"Freunde sind Menschen, die einem helfen. Ohne dass man ihnen drohen muss." In seinem ersten Solo-Kabarett-Programm erzählt Christoph Simon von Mitbewohnern und Arbeitskollegen und Verliebtheiten, die zu Freundschaften gewachsen sind. Von Serge, mit dem er das Konfirmationslager verbracht hat - an eine Tanne gefesselt. Von Max, zusammengeschweisst dank Interrail und Baywatch. Was macht Freundschaft aus? Wie verhält man sich (nicht), wenn die Freundin des besten Freundes besser zu einem selber passen würde? Wie verhindert man stilvoll, von Freunden angepumpt zu werden? Simon zeichnet ein Bild der Freundschaft in all seiner Widersprüchlichkeit und plädiert für eine gelassene Lebensführung inmitten sich findender und sich auflösender Freundschaften.
CHF 20.80

Spoken Word ist Literatur, die den direkten Kontakt zum Ohr sucht. Und Pedro Lenz ist ein Autor, der den direkten Kontakt zu den Leuten findet. Seine Texte muss man auch gehört haben: Als Bühnenpoet ist er im vergangenen Jahrzehnt an Hunderten von Lesungen aufgetreten. Zu seinen bevorzugten Textformen gehören die Monologe von Personen, die sich im Leben nicht zurechtfinden und die sich ob der grossen und kleinen Sorgen in Rage oder Trauer reden. 2004 erschien bei Menschen- versand ein Teil dieser Monologe auf der CD «I wott nüt gseit ha». Drei Jahre später führt Pedro Lenz nun mit seiner zweiten Spoken-Word-CD seine atemlose Rede fort: «Angeri näh Ruschgift», das sind lyrische Monologe, getarnt als Alltagsgeschichten und zwischendrin einige Intermezzi seiner Lieblingsband «Die Zorros». Lenz bleibt nahe an den unglaublichen, tragischen und bedrückenden Geschichten des Alltags - und fächert gleichzeitig ein ganzes Panorama an Lebensstilen und -orten auf: Der avantgardistische Jazzkeller, die Badi, das Tearoom, die Buchhandlung die Talk-Show im Fernsehen und die Pauschalferien auf Kuba kommen genauso vor wie ein Banküberfall oder eine Busfahrt neben einem behinderten Kind. Hören Sie selber!


CHF 23.20

Im September 1965 erschien in der Kulturzeitschrift "neutralität" ein Text von Max Frisch mit dem Titel "Unbewältigte schweizerische Vergangenheit?". Frisch fragte, inwieweit die schweizerische Vergangenheit von 1933-1945 Eingang in die Schweizer Literatur gefunden hatte. Der Beitrag wurde 1966 in der "Weltwoche" erneut abgedruckt und bildete den Auftakt zu einer Debatte, in die sich Frischs Schriftstellerkollegen Otto F. Walter, Jean Rudolf von Salis, Peter Bichsel, Adolf Muschg und Walter Matthias Diggelmann einschalteten. In ihren Beiträgen fragten sie nach den Grenzen der heimatlichen Literatur, dem Bezugsraum ihres eigenen Schreibens und der politischen Rolle des Schriftstellers. Der vorliegende Band zeichnet die historische Debatte nach und verlängert ihre Fragen in die Gegenwart. Mit Ruth Schweikert und Julia Weber antworten ihnen zwei literarische Stimmen, die sich kritisch mit der Schweiz auseinandersetzen.

CHF 17.60

Die Gebirgspoeten werden Radio - live und analog. In ihrem neuen Programm sitzen sie in einem selbstgebauten Radiostudio in der Mittelstation Schindelalp und müssen mangels Ressourcen alles selber machen: Moderation, Gäste, Aussenkorrespondenten, Hörerinnen am Telefon, Jingles, Werbung, Songs und Geräusche. Ein heiserer Reporter berichtet aus einer Lawine. Im Schangnau kocht ein Meringue-Skandal die Gemüter hoch. Ein Talkgast erzählt von seiner Passion: den Vatikan in Originalgrösse aus Käserinde nachzubauen. Und als Gutenacht-Geschichte für die Kleinen gibt es die Apokalypse auf Berndeutsch. Der Wille zum eigenen Radiosender ist gross, die Fähigkeiten sind begrenzt und der Dilettantismus hinkt hinterher.


CHF 23.20

"Der Goalie bin ig" hat Publikum und Kritik berührt und begeistert. Der Goalie: ein junger Mann aus einem Dorf im Mittelland, ein unerschöpflicher Geschichtenerzähler, ein ebenso naiver wie listiger Schelm, der im Erzählen lebt und darin auch immer wieder zu Fall kommt. Pedro Lenz ist über die Geschichte hinaus ein Roman in gesprochener Sprache gelungen, der viele Lesarten zulässt: die stille Lektüre, die Lesung durch den Autor - und nun auch das Hörerlebnis mit dem Hörbuch. Pedro Lenz als begnadeter Performer seiner Texte und Christian Brantschen als versierter musikalischer Begleiter von Spoken-Word-Poeten schaffen das Kunststück, das "Der Bund" schon dem Buch zuschrieb: eine kunstvoll gestrickte Sprachmusik, die sich anhört wie eine Direktschaltung aus dem Leben. Die Sprachaufnahmen für das Hörbuch wurden in Koproduktion mit Schweizer Radio DRS 1 realisiert.


CHF 32.00