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frommann-holzboog Verlag e.K.

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Dieser Sammelband enthält mehrere kleine Abhandlungen Weigels: Die beiden >Dissertationes metaphysicae< von 1652 entwickeln in Abwehr essentialistischer Positionen einen Begriff der Existenz, der diese als Affektion jedes wahren Seins versteht und durch die beiden Modi der Dauer und räumlichen Lokalität bestimmt sein lässt. Die letztendliche Identifikation von Existenz und Dauer macht Weigel erstmals in seinen Schriften zur pansophischen Physik und zur Körperphilosophie zur Grundlage eines »mathematischen Gottesbeweises«, der aus der Erfahrung des beständigen zeitlichen Flusses der Dinge dieser Welt auf ein dem Wandel der Existenzweisen entzogenes gleichbleibendes Sein schließt, das die Welt in jedem Augenblick von neuem aus dem Nichts schafft und erhält (creatio continuata). Dieser Gottesbeweis hat bekanntlich Leibnizens Interesse erregt, dessen philosophischer Briefwechsel aus den siebziger Jahren auf einige der hier edierten Abhandlungen wie z. B. die >Theodixis Pythagorica< von 1675 Bezug nimmt. This anthology contains several small treatises of Weigel. In two metaphysical dissertations of 1652 he develops a non-essentialist concept of existence which is understood as affection of any true being and which is determined by the modes of duration and of space. Weigel finally identifies duration and existence; and in his treatises on pansophic physics and philosophy of body he bases a »mathematic proof« of divine existence on it. Weigel's proof of divine existence derives from the experience of permanent temporal flux and deduces the existence of a permanent being exempt from that change which recreates the world from nothing and keeps it up in any instance (creatio continuata). It is well known that this proof aroused the interest of Leibniz whose philosophic correspondence of the seventies refers to some of the small treatises edited here like the >Theodixis Pythagorica< of 1675.

CHF 452.90

Der vorliegende Band versammelt Studien zu Johann Valentin Andreae (1586-1654), den Rosenkreuzerschriften und ihrem historischen Umfeld. Dazu gehört etwa der frömmigkeitsgeschichtliche Kontext (Luthertum, Spiritualismus), der alchemie-historische, der literaturgeschichtliche, aber auch der biographische und zeitgeschichtliche Hintergrund. Im Fokus steht nicht allein Andreae selbst, sondern etwa auch Daniel Mögling (1546-1603) und der anonyme »Abortus chymicus«. Zu den behandelten Themen gehören - unter anderem - die >Chymische Hochzeit<, die Spuren des Dreißigjährigen Krieges im Werk Andreaes und die Präsenz der spätmittelalterlichen Mystik um 1620. Was alle Studien des Bandes auszeichnet, ist der Versuch, einen frischen Blick auf Texte und Autoren zu werfen, die auf die eine oder andere Art mit den Rosenkreuzerschriften in Verbindung standen. This volume brings together studies on Johann Valentin Andreae (1586-1654), the Rosicrucian writings and their historical environment. This includes the historical context of piety (Lutheranism, spiritualism), the historical context of alchemy, the historical context of literature, but also the biographical and contemporary historical background. The focus is not only on Andreae himself, but also on Daniel Mögling (1546-1603) and the anonymous »Abortus chymicus«. The topics covered include - among others - the >Chymische Hochzeit<, the traces of the Thirty Years' War in Andreae's work and the presence of late medieval mysticism around 1620. What distinguishes all the studies in the volume is the attempt to take a fresh look at texts and authors who were in one way or another connected with the Rosicrucian writings.

CHF 43.20

Der vierte, abschließende Band der >Geschichte der christlichen Kabbala< erschließt die drei Darstellungsbände (2012-2013) und enthält die erste Bibliographie zum Thema. Sämtliche Werke, die für dieses Forschungsfeld konstitutiv sind, sind hier umfassend bibliographisch erschlossen. In dieser Verdichtung eröffnet die Sammlung einen systematischen und weiterführenden Zugang zur wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Entwicklungsgeschichte der christlichen Kabbala.

CHF 68.30

CHF 54.60

Das Erstlingswerk »Salz des Bundes« (»Sal foederis«, 1507) von Paulus Ricius motiviert dessen Konversion vom Judentum zum Christentum gemäß den gattungstypischen Regeln christlicher Apologetik, setzt sich aber auch vorsichtig für die sogenannte >christliche Kabbala< ein; Ricius ergreift damit Partei in der Reuchlin-Kontroverse, die die gelehrte Öffentlichkeit Europas in den Jahrzehnten vor der Reformation beschäftigte. Als Auftakt einer vierbändigen Edition der Schriften des Autors zur christlichen Kabbala präsentieren Frank Böhling und Wilhelm Schmidt-Biggemann das Werk zusammen mit einer Einleitung und einem Sachkommentar in einer zweisprachigen kritischen Ausgabe, die auch die Veränderungen der Drucke bis 1541 heranzieht. The first work »Salt of the Covenant« (»Sal foederis«, 1507) by Paulus Ricius motivates his conversion from Judaism to Christianity according to the genre-typical rules of Christian apologetics, but also cautiously advocates the so-called >Christian Kabbalah<; Ricius thus takes sides in the Reuchlin controversy that preoccupied the scolarly public of Europe in the decades before the Reformation. As a prelude to a four-volume edition of the author's writings on the Christian Kabbalah, Frank Böhling and Wilhelm Schmidt-Biggemann present the work together with an introduction and a commentary in a bilingual critical edition that also consults the variants in the printings up to 1541.

CHF 95.60

Das vorliegende Buch von Wilhelm Schmidt-Biggemann ist eine Abrechnung mit dem 19. Jahrhundert: In dessen erster Hälfte entwickelt sich ein neues Weltbild, das behauptet, das alte nicht nur zu ersetzen, sondern aus der wissenschaftlichen Erkenntnis der Natur eine neue und bessere Welt erstehen zu lassen. Die im Darwinismus kulminierende Geobiologie verändert radikal die Moral und die Zeitstruktur, die Soziologie konzipiert die Universalgeschichte neu, die Indogermanistik entwickelt ein neues Sprachmodell, die Mythologie installiert ein Nationalkonzept der Kultur. All diese neuen Leitwissenschaften behaupten, die Religion zu überwinden. Doch Schmidt-Biggemann zeigt, wie sie selbst die Heilsgeschichte betreiben, die sie für überwunden halten. Die Mischung von neuer Wissenschaft und alter Heilsgeschichte erzeugt die dämonische Dynamik des 19. Jahrhunderts, die in der Unheilsgeschichte des 20. Jahrhunderts mündet.

CHF 29.60

Dieser Sammelband enthält mehrere Abhandlungen Weigels. Darin entwickelt er eine mathematikorientierte wissenschaftliche Methodologie, die in Arithmetik (Logistik) und Algebra Ansätze zu Regeln für den Erkenntniserwerb über beliebige Gegenstände sieht. Damit einher gehen Weigels Bestrebungen, die herkömmliche Syllogistik abzuwerten, andererseits aber auch mathematisch zu deuten. Zugleich ermöglicht sein veränderter Begriff der Quantitas, die er als exakte Bestimmung jedes beliebigen Prädikates begreift, die universelle Kompetenz der sie thematisierenden Disziplin (»Mathesis Universa«). Alle Abhandlungen gründen in einer dem Schularistotelismus entlehnten Habituslehre, die die verschiedenen Teilbereiche von Logik und Logistik in analoger Weise den »tres operationes mentis« zuordnet.

CHF 418.70

Dieser Band enthält Andreaes Abgesänge auf die Rosenkreuzerbewegung. In den 25 Trialogen >Turris Babel< (>Der Turm von Babel<, 1619) geschieht das eher halbherzig; die Naturtheologie und die Alchemie will Andreae loswerden, aber die Idee einer frommen Elite, die Politik und Theologie reformieren soll und die er in seinen kleinen Schriften zur christlichen Reform formuliert hat (Bd. 6) vertritt er weiterhin. Auch der >Tractat< (tatsächlich eher ein Essay) über die >Schädlichkeit der Neugier und das falsche Streben nach Einzigartigkeit< (>De curiositatis pernicie syntagma. Ad singularitatis studiosos<, 1620) ist eine Abrechnung mit dem Rosenkreuzerfuror. Daneben beschreibt Andreae in psychologisch raffinierten und satirisch zugespitzten Porträts pseudowissenschaftlichen Hokuspokus, falsche Propheten, frömmelnde Sektierer, aristokratische Kunstkenner und jugendlichen Nonkonformismus als Spielarten der »Neugier«, deren Verführungskraft er aus eigener Erfahrung kennt. This volume contains Andreae's swansong to the Rosicrucian movement. In the 25 trialogues >Turris Babel< (>The Tower of Babel<, 1619) this is done rather half-heartedly; Andreae wants to get rid of natural theology and alchemy, but he continues to advocate the idea of a pious elite to reform politics and theology, which he formulated in his small writings on Christian reform (vol. 6). The >Tractat< (actually more of an essay) on the >Harmfulness of Curiosity and the False Pursuit of Singularity< (>De curiositatis pernicie syntagma. Ad singularitatis studiosos<, 1620) is also a reckoning with the Rosicrucian furor. In addition, Andreae describes pseudo-scientific hocus-pocus, false prophets, sanctimonious sectarians, aristocratic art connoisseurs and youthful non-conformism in psychologically refined and satirically pointed portraits as varieties of »curiosity«, the seductive power of which he knows from his own experience.

CHF 191.20

Erstmals in einer historisch-kritischen und kommentierten Ausgabe werden hier die deutschsprachigen Dichtungen Andreaes zugänglich gemacht. »Es sind nicht Schriften, sondern Schriftchen; nicht große leere Säle, sondern niedliche Wohnzimmer, zum Theil voll seltner, ungesuchter Merkwürdigkeiten« (Herder). Es handelt sich meist um Gelegenheitsgedichte, die Andreaes seelsorgerischen Absichten auf spielerische Weise umsetzen. Während die >Geistliche Kurtzweil< frühe geistliche Dichtungen umfasst, handelt es sich beim >Andenliche Zucht Ehrenspiegel< um eine Trauerdichtung für den Sohn eines Freundes. Andreaes Übersetzung vom >Triumph des Glaubens< des Hugenotten Du Bartas sowie drei nur als Unikate erhaltene und kulturgeschichtlich interessante >Kinderspiele< runden den Band ab

CHF 282.20

In seinem mittelniederländischen >Spieghel der volcomenheit< (1455-1460) hat der Franziskaner-Observant Hendrik Herp die zentralen Gedanken wichtiger Autoritäten der lateinischen und volkssprachlichen mystischen Theologie für Laien systematisiert. Das Werk wurde in Europa bald ein regelrechter Bestseller. Dennoch würde heute kaum jemand Herp zu den zentralen Figuren der christlichen Mystik zählen. Diesen philosophiehistorischen Missstand möchte Abrams Studie beheben. Sie untersucht, welche philosophischen Inhalte Herp vermittelt und mittels welcher Kanäle der >Spieghel< seine erfolgreiche Verbreitung erfuhr. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Herps Auffassung der Seele und ihrem anagogischen Weg zurück in ihren Ursprung, die göttliche triadische Einheit.

CHF 168.40

Bis heute gehört Karl Jaspers (1883-1969) mit seinem Frühwerk >Allgemeine Psychopathologie< zu den methodischen Klassikern der Psychiatrie. Mit >Strindberg und van Gogh< legte er pathographische Fallstudien vor, die auf dem Weg von der Psychiatrie zur Philosophie den Zusammenhang von Kunst und Krankheit in den Blick nahmen. In Überlegungen zu Friedrich Hölderlin klang hier schon die Frage an, die später in den Pathographien zu Friedrich Nietzsche und Max Weber stärker noch zum Tragen kam: Wie können Krankheit und Erkenntnis positiv verknüpft sein? Die ideengeschichtlichen Essays von Matthias Bormuth zeigen, wie Jaspers unter den Bedingungen psychischer Krankheit die besondere Freiheit schöpferischen Schaffens betonte. Sie begreifen seine Ansichten gerade in kritischem Kontrast zu Max Webers Diagnose der Moderne, der weit über Jaspers hinaus ging, und geben mit Dieter Henrich Hinweise, worin die produktive »Grenzerfahrung« solch ärztlichen Philosophierens liegt. Pathographie als Kulturwissenschaft hat im 21. Jahrhundert noch nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Karl Jasper's (1883-1969) early work >General Psychopathology< is still regarded as one of the classic methodological works on psychiatry today. A philosopher as well, he often expressed his polemic views of clinical psychiatry, psychotherapy and psychosomatics within the context of Kant's idea of freedom. The monograph consolidates the controversies and their current relevance. In addition, studies of the pathographies of Hölderlin, Nietzsche and van Gogh explain how Jaspers emphasized the importance of freedom, particularly during the creative process, for those with a mental illness. The sociological modernity of Jasper's cross-cultural thinking is reflected in the works at the end of the book which are directed at Max Weber, his teacher. This volume demonstrates that Jasper's philosophy has lost none of its relevance in the 21st century.

CHF 38.70