Die Terroragenda des "Dritten Reiches" In den täglichen Aufzeichnungen Heinrich Himmlers spiegeln sich sämtliche Bereiche der NS-Gewaltherrschaft wider. Der Reichsführer-SS setzte seine und Hitlers Vorstellungen von der ethnischen und geografischen 'Neuordnung' Europas in Erlasse und Befehle um, die den Tod von Millionen Menschen zur Folge hatten. Der Dienstkalender zeigt einen intriganten, kleinlichen, pedantischen, nachtragenden, schulmeisterhaften, verbissenen und mitunter skurrilen Bürokraten, der zusammen mit zahlreichen Komplizen täglich Mord und Gewalt plante. Der spektakuläre Fund gestattet einen nicht für möglich gehaltenen Blick auf den Organisator des Terrors in den letzten beiden Kriegsjahren und belegt eindrucksvoll die Radikalisierung des untergehenden Regimes.
Über den Autor Matthias (Hrsg.) Uhl
Dr. Matthias Uhl, Studium der Geschichte und der osteuropäischen Geschichte in Halle und Moskau. 2000-2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte/Abteilung Berlin. Seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Moskau. Forscht zur Geschichte der Sowjetunion und des Zweiten Weltkrieges. Veröffentlichte zur nationalsozialistischen Diktatur und sowjetischen Militärgeschichte.